Wissenswertes
Infos rund ums Grab
Menschen haben immer schon ihrer Verstorbenen getrauert: Mit besonderen Bestattungszeremonien nehmen sie Abschied von geliebten Menschen. Friedhöfe waren immer schon ein Ort mit gelebter Kultur und Tradition.
Über die Jahrtausende hinweg haben sich diese Zeremonien in allen Kulturen grundlegend verändert. Von den Ausgrabungen einfacher Gräber, über die aufwändigen Gräberstraßen der Antike bis hin zu den ägyptischen Pyramiden: Sie legen darüber Zeugnis ab, wie in den unterschiedlichen Kulturen mit dem Tod umgegangen wurde. Damals gab man den Verstorbenen neben persönlichen Gegenständen auch häufig Wertsachen wie Schmuck und Münzen mit auf die allerletzte Reise.
Die Sitte, Grabsteine zu errichten, verdanken wir übrigens den Römern. Christen übernahmen die römische Tradition, einen Ort zu schaffen, an dem in Ruhe den Verstorbenen getrauert werden konnte. Grabsteine und Grabsteinplatten waren das äußere Zeichen für den Bestattungsort. Die verwendeten Materialien waren schon damals hochwertig: Edler Marmor, Sand- und Kalkstein, Granit, Schiefer oder auch Metalle wie Messing und Bronze schmückten die Grabstätten.
Während bei Grabanlagen heute meist nur mehr der Name und das Geburts- und Sterbedatum an den Verstorbenen erinnert, waren in der Vergangenheit durchaus weitere Informationen üblich. So beherbergten die Gräber gerne auch Verwandtschaftsbezüge, Herkunft, Beruf und Tätigkeiten der Menschen.
Heute geht der Trend in eine intensive Individualisierung. Traditionen und die Kultur eines Landes verändern sich, und damit natürlich auch die Friedhöfe. Übrigens: Die Flächen der Friedhöfe stellen in Wien heute einen beträchtlichen Anteil der städtischen Grünflächen dar und bilden somit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Lebensraumes für die städtische Tier und Pflanzenwelt. Sie dienen auch als Ruhe- und Erholungsraum, als Platz des Einhaltens und des Respekts.